Frevel an einem Juwel

Im „Spandauer Volksblatt“ und in der „Berliner Woche“ geht Thomas Frey aus aktuellem Anlaß auf die Geschichte des Hauses Baensch und der Person Dr. Felix Baensch ein. Erfrischend neue und interessante Fragestellungen — leider auch mit einigen Fehlern.

Es stimmt zweifelsohne, daß Scharouns „Idee eines organischen Bauens“ bei den Nazis mehr als „verpönte Stilrichtung“ war — doch Ämter konnte Scharoun nicht verlieren. Einfach weil er keine hatte.
Es stimmt sicherlich auch, daß Hans Scharoun nach 1933 keine „amtlichen Aufträge“ — (teil-)öffentliche aber sehr wohl. Da wären z.B.:

„Einige private Bauvorhaben“ füllen auch ganze Listen:

Nicht alle haben es zur Verwirklichung gebracht, doch gegeben hat es sie: 24 Einträge in der ersten Liste und 26 in der zweiten. Summarisch 50 öffentliche und private Bauvorhaben, von denen einige mehrere Häuser umfaßten, Siedlungen und ganze Stadtteile — in 12 dunklen Jahren. Andere Aufträge, Gespräche und freies Zeichnen nicht mitberechnet.

Auch unserem Herrn Suchin ist beim Gespräch ein Fehler unterlaufen: der Verfasser des ursprünglichen Entwurfes für Felix Baensch ist doch überliefert: Hermann Henselmann soll es gewesen sein, der zur selben Zeit nebenan am Höhenweg 10 ein weiteres Bungalow errichtete. Wie die beiden einander bei den Baustellenbesuchen wohl begegnet sind?..

Ein weiteres Korrektiv ist sicherheitshalber geboten: gegen Museen haben wir nichts einzuwenden. Einige kulturgeschichtlich bedeutsame Bauten haben darin ihre zweite Verwirklichung, ja ihre Rettung und Wiederauferstehung gefunden. Wir hoffen, am Haus Baensch nicht zu solchen Radikalschritten greifen zu müssen.

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