Haus Baensch, Berlin

Berlin-Spandau, Weinmeisterhöhe. Höhenweg 9.

Garten von Hermann Mattern.

Das Haus wird in der „Roten Liste“ des Kulturerbenetzes Berlin geführt.

(10) Kommentare zum Beitrag “Haus Baensch, Berlin”

  1. Mona Kerkow 01.11.1999 00:00

    Aus: „Gartenträume in Berlin, Haus und Garten als Gesamtkunstwerk“, in: „Landschaftsarchitektur“ 1999, №11

    …Architekt und [die Arbeitsgemeinschaft Mattern-Foerster-Hammerbacher] haben in enger Zusammenarbeit eine überzeugende Einheit von Haus und Garten geschaffen.

    Das etwa 1.000 Quadratmeter große Grundstück fällt nach Südosten stark zur Havel hin ab. Auf die Dünenkuppe im Nordwesten setzte Scharoun als deren Überhöhung ein(…) Baukörper, (…) der sich zum Hang hin in zwei weitere Raumzüge auffächert. Die Räume, fast ohne rechten Winkel auskommend (…) schließ[en] im unteren Stockwerk mit einem konvex geschwungenen Panoramafenster des Wohnzimmers zum Garten hin ab. Eine ebenerdige, organisch geformte Terrasse vor dem Wohn- und Eßzimmer sowie eine über die ganze Hausbreite sich erstreckende Dachterrasse weisen, wie die Zuhörerränge der später erbauten Philharmonie zur Bühne, auf das Szenarium des Gartens.

    Im Gegensatz zum Nachbargrundstück, auf dem die Haveldüne zugunsten einer waagerechten Gartenfläche abgetragen wurde, verstand Mattern den Garten, wie Scharoun das Haus, als Ausschnitt der Großlandschaft an der Berliner Havel. Die Architektur des Hauses fortsetzend, modellierte Mattern den Hang so, daß er zu einem nutzbaren Garten mit einigen horizontalen Flächen wurde, ohne ihm den Charakter einer Düne zu nehmen.

    …Herta Hammerbacher beschrieb den Garten wie folgt: „Der Fuß des Gartenbewohners tastet gewissermaßen schrittweise das Gelände in seiner ganzen Bewegtheit und Höhendifferenz ab.“ „Die Pflanzungen stehen, in Verbindung mit raumabschließenden Gehölzen im Norden, im Gegenspiel zum bewegten Gelände aus Blütenstauden und bilden einen Garten der sieben Jahreszeiten, wie es Karl Foerster postulierte.”

    …Wie eng und inspirierend Scharoun und Mattern zusammengearbeitet haben, zeigt sich besonders in den Details der Übergänge zwischen Haus und Garten. Die Stufen zwischen Wohn- und Arbeitsraum finden ihre Fortführung auch im Außenbereich in den Stufen der Terrassen. Wände des Hauses werden als vertikale Klinkerwände mit einer abgestuften Abschlußskante, nach unten breiter werdend, in den Garten „geschoben“… Die roten Sandsteinplatten der Gehwege und Terrassen im Garten befinden sich ebenso als Fußbodenbelag im Eingangsbereich des Hauses wie auch in den „abbröckelnden“ Wänden aus gelbbraunen Klinkersteinen, in die sie horizontal eingearbeitet wurden…

  2. Paola Ardizzola 01.01.2019 04:49

    …the continuing controls on the construction site will reveal the true nature of the project and the commissioner, Mr. Baensch, who was an esteemed notary, will be expelled from the Nazi party and prevented from working as a notary.
    …Dr. Goebbels, who was everything but stupid: “This House is not admissible: if a person builds a house like this, then he cannot be a Nazi”.’ (Borsi, Koenig, 1967, p. 238).

  3. admin 12.05.2019 04:57

    Ehrenwert wie die Vermerke für Scharoun sein wollen, mit den Fakten decken sie sich nicht.
    Dr. Felix Baensch hatte seine wohlgehende Notarskanzlei im Hause in den Jahren 1937, 1938 und seit 1940 (dazwischen verlegte er sie in die Innenstadt). Belegt ist sie auch für 1942. Von einem Berufsverbot kann keine Rede sein. Ob er ein Pg war, wissen wir nicht und ist auch kaum von Belang. Nach dem Krieg nahm er seine Tätigkeit nicht wieder auf.

  4. admin 04.07.2020 19:31
  5. admin 24.11.2020 07:16
  6. admin 10.12.2020 00:30
  7. Paola Ardizzola 20.12.2020 12:38

    Dear Editors,

    I am honoured to have my quote on your website, thank you so much. I wish to update you about my current position at German University in Cairo https://architecture.guc.edu.eg/en/about/faculty/professors.aspx
    It would be nice if you could change my credentials on your great web site. Thank you
    Have my best greetings for the New Year, Paola Ardizzola

  8. admin 09.01.2021 08:32

    Frevel an einem Juwel„, Artikel im „Spandauer Volksblatt“ und unser Kommentar dazu.

  9. S. Brückner 28.09.2023 09:21

    Hallo,
    las gerade in der FAZ von heute über das Haus Baensch und stieß dabei auf den Artikel im „Spandauer Volksblatt“.

    Die Lebensdaten von Felix Baensch zu recherchieren ist natürlich kein Hexenwerk!
    In den standesamtlichen Unterlagen von Berlin sind sie zu finden.
    Er wurde am 23. Nov. 1875 in Aachen geboren und verheiratete sich am 8. Aug. 1914 in Berlin mit *Martha* Anna Bachmann (* 29. Dez. 1890 in Berlin) – Berlin, Heiratsregister Charlottenburg I (1914) Nr. 613.
    Verstorben ist er am 7. Februar 1951 in Berlin, im Städtischen Krankenhaus in Spandau – Berlin, Sterberegister Spandau I (1951), Nr. 328.
    Ich kann Ihnen auch gerne die Scans zuschicken, so Sie das wünschen.
    Ob er Pg. war, läßt sich über eine Anfrage ans Bundesarchiv in Lichterfelde herausfinden: https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel/Finden/Epochen/finden-epochen-nutzung-NSDAP-Kartei.html

  10. admin 28.09.2023 10:05

    Sehr geehrte Frau Brückner,
    natürlich sind diese und andere Angaben zur Person Baensch zu finden, ob sein Standesamtseintrag, seine Arbeitsunterlagen bei der AEG, das Thema seiner Promotion oder seine Mitgliedschaft in unterschiedlichen Vereinen. Doch alles zu umfassen, vermag kein Forscher, zumal ausgerechnet diese Fragen uns für die momentane Situation ohne Belang erschienen. Sie haben es nun geklärt — Ihnen gilt unser Dank.
    Interessant für uns, und noch nicht vollständig entschlüsselt ist seine Wahl des Architekten: ursprünglich war es bekanntlich Henselmann, und als dessen Büro in Schwierigkeiten geriet, Scharoun. Henselmann baute ein Haus nebenan — war es eine gemeinsame Bestellung, gar eine Grundstücksentwicklung?..
    Zum Genehmigungsprozedere des Hauses nach der Übernahme durch Scharoun (da ging es hoch bis fast in die Reichskanzlei) gab es gerade in den letzten Jahren Forschungen, da sind wir jetzt weiter — nur daß die Arbeit Frau Indrists noch nicht erschienen ist.
    Das „Berliner Anwaltsblatt“ (Reinhard Hillebrand) schreibt in seiner Ausgabe 3-2014, Dr. Felix Baensch wäre sehr wohl ein Parteimitglied.

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