Jubiläum Scharoun-Theater

Die Scharoun-Gesellschaft gratuliert dem Scharoun-Theater herzlich zum 50. Jubiläum.

Mit diesem Glückwunsch verbinden wir auch unseren Dank an alle Gremien der Stadt Wolfsburg, denen es 2017 gelungen ist, dem Bauwerk den Namen „Scharoun-Theater“ zu geben.

Mit der Benennung und dem Hinweis auf den Architekten Hans Scharoun wird nicht nur das 1973 fertiggestellte organisch geprägte Theater besonders gewürdigt, sondern gleichzeitig auch das Lebenswerk Hans Scharouns. Leider konnte er die Vollendung seines Theater-Entwurfes nicht mehr erleben, da er 1972 verstarb.

Das Gebäude auf dem Klieversberg ist in den fünfzig Jahren zum festen Bestandteil der Wolfsburger Kulturlandschaft geworden. Von seiner Strahlkraft hat es in dieser Zeit nichts verloren. Das Theater reiht sich ein in zahlreiche außergewöhnliche Gebäude, wie unter anderem das Alvar-Aalto-Kulturhaus und das phaeno, die in der jüngeren Vergangenheit entstandenen sind.

Wir wünschen dem Scharoun-Theater weiterhin viel Erfolg bei seinen Veranstaltungen und dem Publikum viel Freude bei den Aufführungen in dem einzigartigen Gebäude.

Dr. Köllner zum 70. Geburtstag

Am 2. Januar 2019 konnte unser Vorsitzender, Herr Dr.Rainer Köllner, seinen 70. Geburtstag feiern. Wir gratulieren ihm herzlich und verbinden damit unseren Dank für die über 10-jährige aktive Tätigkeit als Vorsitzender unserer Scharoun-Gesellschaft.

Sein „architektonisches Leben“ begann der in einem Bauhandwerk ausgebildete Köllner nach seiner Schulzeit mit seinen ersten baugeschichtlichen Studien im Rahmen des jeweils abgeschlossenen Malerei-, Design- und Innenarchitekturstudiums in Hildesheim. Dabei hat er schon damals (1968 bis 1972), besonders während des Baugeschichtsunterrichts, einen Bezug zur Architektur des 20. Jahrhunderts bekommen. Sein besonderes Interesse galt hierbei der organischen Architektur von Gaudi, Steiner und Frank Lloyd Wright.

Nach seiner Graduierung und dem Diplom vertiefte Dr.Köllner sein Wissen während seines Hochbaustudiums an der Technischen Universität Berlin, besonders im Fach Baugeschichte. Er schrieb u.a. eine Studienarbeit zu Steiners ersten und zweiten Goetheanum. Nach dem erfolgreich bestandenen weiteren Diplom 1976 folgte die Promotion an der TU Berlin zum Thema der Entwicklung anthroposophischer Architektur, die er 1981 abschloss.

Nach Tätigkeiten in Architekturbüros und als Referent erhielt Dr.Köllner den Ruf als Direktor einer Fachschule, die Teilnehmer aus dem Innenausbaubereich qualifizierte.

Aus dieser Position heraus erfolgte 1983 seine freiberufliche Tätigkeit als Architekt und Innenarchitekt, als Dozent, Lehrbeauftragter und Trainer. In dieser Zeit war er Gründer, Inhaber, Leiter, Geschäftsführer und Gesellschafter mehrerer Unternehmen, Schulen, Akademien und Bildungseinrichtungen der Erwachsenenbildung mit einer Personalverantwortung innerhalb der Unternehmensgruppe Dr.Köllner von bis zu 500 Mitarbeitern. Die Bandbreite der Unternehmen reichte von einer Akademie für Hoch- und Innenausbau über Einrichtungen zur Qualifizierung Erwachsener in den unterschiedlichsten Berufsbereichen bis zur Gründung einer Montessori-Grundschule.
Wichtig war Dr.Köllner aber auch, neben den zahlreichen beruflichen Tätigkeiten, sein Engagement in ehrenamtlichen Bereichen. Hierzu zählte u.a. seine mehrjährigen Tätigkeiten als Schöffe, als Vorstandsmitglied und Präsident eines Bundesverbandes im Bildungsbereich und die Mitgliedschaft in Arbeitskreisen der Kultusministerkonferenz. Aber auch die Gründung und Leitung von Institutionen im sozialen Bereich, insbesondere für Jugendliche und Senioren, gehörten zu seinem Anliegen.Ab dem Jahr 2000 zog sich Dr.Köllner, nach 20 Jahren aktiven Unternehmertums, zurück, um sich voll und ganz der Lehre und der baugeschichtlichen Forschung zu widmen, was zuvor schon sein Wunsch war. Aus Gründen seiner sehr umfangreichen unternehmerischen Tätigkeiten konnte dieser Wunsch aber bis zu dieser Zeit nicht umgesetzt werden.

Die Verwirklichung seines Tätigkeitswunsches geschieht auch heute noch in Form von Lehraufträgen und Seminaren in den Bereichen Bauentwurf und Baugeschichte, im Gebiet der Architektur des 20. Jahrhunderts, speziell zu den Themen „organische Architektur“ und „Dekonstruktivismus“. Besonders die organisch geprägte Architektur findet bei den Studenten, aber auch bei der interessierten Fachwelt und Öffentlichkeit, ein ständig steigendes Interesse. Darüber hinaus unterrichtet Dr. Köllner noch an weiteren staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen unterschiedliche Fächer.

Im Bereich der Forschung ist besonders sein derzeit noch laufendes Habilitationsverfahren zu erwähnen. Hierzu hat Dr.Köllner u.a. ein Buch mit dem Titel „Organisch geprägte Architektur im 20. und 21. Jahrhundert“ geschrieben. In diesem Werk geht es schwerpunktmäßig um eine Untersuchung zu Fragestellungen über die Entwicklung und die unterschiedlichen Strömungen der organisch geprägten Architektur, die anhand von exemplarisch ausgewählten Architekten und deren Bauwerke dargestellt wird. Bislang wurden die unterschiedlichen Strömungen noch nicht wissenschaftlich untersucht und gegenübergestellt.

125. Geburtstag von Hans Scharoun Veranstaltung an der Technischen Universität Berlin — ganz privat?

Am 19.09.2018 luden die Technische Universität Berlin, vertreten durch ihr Architekturmuseum, und der Berliner Werkbund zu einer Festveranstaltung anlässlich des 125. Geburtstages Hans Scharouns ein. Ein Jubiläum eines Professors, eines Mitbegründers, eines Baumeisters — der Ort könnte kaum passender sein. Leider nicht das Umfeld. Und auch nicht die Inhalte.

Erst auf intensive Nachfrage bekam die Scharoun-Gesellschaft, mit Vorlauf von sieben Tagen, einen Hinweis auf die Veranstaltung. Zahlreiche andere Institutionen bekamen keine Benachrichtigungen.

In einem Schreiben an die Organisatoren der Veranstaltung fragte der erste Vorsitzende der Scharoun-Gesellschaft, Dr. Rainer Köllner nach, wie es geschehen konnte, dass die Gesellschaft nach nahezu 35 Jahren der Zusammenarbeit mit dem Werkbund Berlin und der TU Berlin ausgerechnet in eine Scharoun-Jubiläumsveranstaltung der TU in keinster Weise mit eingebunden war — die Antworten darauf waren wenig aufschlussreich.

Die Veranstaltung selbst artete fast ins groteske aus, denn bei einigen Vorträgen wurden bisherige Veröffentlichungen der Scharoun-Gesellschaft von den Referenten ausgiebig zitiert — allerdings ohne ein dazugehöriges Hintergrundwissen.

Selbst eine Woche nach der Veranstaltung, bei der die anwesenden Vertreter der Scharoun-Gesellschaft trotzdem nach wie vor Konsensbereitschaft zeigten, gab es keinerlei Regungen von Seiten der Gastgeber.

Die Scharoun-Gesellschaft arbeitet seit über drei Jahrzehnten aktiv daran, das Lebenswerk des Architekten Hans Scharoun zu bewahren und durch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu verbreiten. Sie war wesentlich u. a. am Entstehen des Kammermusiksaales beteiligt und beteiligt sich aktuell an der Rettung der Bunten Reihe. Erst kürzlich feierte sie mit etwa 400 Gästen im Rahmen des Tages des offenen Denkmals eine eigene — besucheroffene — Feier zum 125. Geburtstag Scharouns.

Die Scharoun-Gesellschaft wird auch weiterhin aktiv an den durch ihre Satzung vorgegebenen Themen im Sinne Hans Scharouns arbeiten.

Es ist zu hoffen, dass es zukünftig gelingt, alle der Sache dienlichen Institutionen und Personen im Rahmen eines Netzwerkes besser einzubeziehen.