Kinder der Moderne

Ein Architektenpaar mit Kind bereist die vier berühmten Wohnhäuser der Moderne — Haus Oud in der Weißenhofsiedlung, Villa Tugendhat in Brünn, Haus Schminke in Löbau und die Marseiller Unité —, macht Aufnahmen, spricht mit vier Erstbewohnern, blättert in Familienalben, stellt die Frage, wie es darin gelebt wurde und was der einzelne davon trug. Genauer, mit Zweitbewohnern, denn die Erbauergeneration ging schon lange von uns — und auch die Kinder sind schon über 80.

Mehr als einmal findet sich der Beleg, die Architektur wirke sich auf die Menschen aus. Helga Zumpfe etwa, einer der Schminke-Töchter, waren die Türen eine Sonderheit: jene nach Außen, mit bunten kreisrunden Glaseinsätzen auf ihrer damaligen Augenhöhe, zum In-die-Welt-, aber auch zum Ins-Haus-Schauen, und auch die inneren — ihr scheinbares Nichtvorhandensein. Von der Weitläufigkeit würde sie auch noch Jahre später immer wieder Träumen.

Daraus entstand ein 2021 veröffentlichtes Buch „Kinder der Moderne: Vom Auchwachsen in berühmten Gebäuden“ (Julia Jamrozik und Coryn Kempster, Birkhäuser Verlag), auf diesen folgte eine Ausstellung. Erst gezeigt in der „Weissenhof-Werkstatt“ 2021, auf die Kindheit von Rolf Fassbaender bezogen, und in der Galerie „Kolektiv 313“ in Marseille 2022 (hier der Schwerpunkt auf Kindesjahre von Gisèle Moreau), kommt sie 2024 nach Löbau. Man darf gespannt sein.

Eröffnung: 19. Juli 2024, 19:00 Uhr. Begrenzte Platzzahl, um Rückmeldung bis zum 01. Juli 2024 wird gebeten.
Öffnungszeiten: 20. Juli — 29. September 2024, Donnerstag-Sonntag 12—17 Uhr
Ort: Haus Schminke, Kirschallee 1b, 02708 Löbau

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