Siedlung Siemensstadt, Berlin

Großsiedlung Siemensstadt, Berlin-Charlottenburg und Berlin-Spandau

Städtebaulicher Entwurf (zusammen mit Martin Wagner) und 3 Bauwerke von Scharoun: Jungfernheideweg 1-15 („Panzerkreuzer“), Jungfernheideweg 4-14 (Wohnsitz Hans Scharouns 1930-1960 (Gedenktafel)), Mäckeritzstr. 6-22.
Weitere Bauten von den Mitgliedern der Architektenvereinigung „Der Ring“: Otto Bartning, Fred Forbat, Walter Gropius, Hugo Häring, Paul Rudolf Henning. Landschaftsgestaltung Leberecht Migge.

Fertigstellung der Wohnbauten Scharouns (Jungfernheideweg, Mäckeritzstr.) – April 1930.
Angrenzend das Laubenganghaus (Werkverzeichnis 195) und die Siedlung Charlottenburg-Nord (Werkverzeichnis 196) mit Einkaufszentrum (Werkverzeichnis 207).

(8) Kommentare zum Beitrag “Siedlung Siemensstadt, Berlin”

  1. Sebastian Korte und Kaja Krabbenhöft 24.10.2017 07:15

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    im Rahmen unseres Architekturstudiums machen wir derzeit eine Fassadenanalyse des Scharoun Projekts an der Jungfernheide, Großsiedlung Siemensstadt in Berlin. In unserer Bibliothek konnten wir leider nur wenig aussagekräftige Pläne bezüglich der Fassade finden. Daher wenden wir uns nun an Sie mit der Frage, ob Sie (detalliertes) Planmaterial besitzen bezüglich dieser Gebäude und es eine Möglichkeit gibt, es einzusehen?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Sebastian Korte und Kaja Krabbenhöft

  2. Dimitri Suchin 24.10.2017 22:56

    Sehr geehrte Frau Krabbenhöft,
    Sehr geehrter Herr Korte,

    …interessieren Sie sich für das Panzerkreuzer-Haus am Jungfernheideweg oder für das gegenüberliegende Haus 4, wo auch Hans Scharoun seine Wohnung hatte? Oder für etwas drittes?
    Für eine Fassadenanalyse verweise ich Sie an die Planzeichnungen in der „Bauwelt“, Heft 46 des Jahrgangs 1930. Wird in Ihrer Bibliothek sicherlich zu finden sein.

  3. admin 26.10.2017 03:04

    Immer wieder bietet die Firma „ticket-b“ Führungen durch die Großsiedlung Siemensstadt und Charlottenburg-Nord an. Die Wohnung am Jungfernheideweg ist nicht zu besichtigen.

  4. Dumont Mathieu 21.02.2018 21:21

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich studiere Architektur an der Fachhochschule Freiburg/Schweiz und als erste Aufgabe des vierten Semesters sollen wir eine Analyse von Siemensstadt und Charlottenburg-Nord durchführen. Da wir bis jetzt nicht viele Unterlagen in guter Qualität finden könnten, schreiben wir Ihnen zum fragen ob Sie uns Dokumenten zu verfügen stellen könnten.

    Unsere Analyse betrifft die ganze Siedlung aber wir interessieren uns besonders für die Gebäude, die bei Hans Scharoun geplant wurden und besonders die, die in der 50er Jahre gebaut wurden. Was wir brauchen sind Pläne und Fotos der Wohnungen, weil wir bis jetzt mit den wenigen Fotos und Pläne, die wir gefunden haben, noch nicht alles verstehen und zeichnen konnten.

    Ich danke Sie für Ihre Aufmerksamkeit.
    Mit Freundlichen Grüssen
    Mathieu Dumont

    Etudiant 2e année ·Atelier Seiler-Humbert
    Haute école d’ingénierie et d’architecture de Fribourg

  5. Dimitri Suchin 22.02.2018 21:45

    Sehr geehrter Herr Dumont,

    das verstärkte Scharoun-Interesse aus der Schweiz freut uns natürlich sehr. Doch die Frage die Sie stellen ist nur zum Teil von uns zu beantworten: von den allermeisten Wohnungen der Siemensstadt gebe es gar keine Bilder. Sie hatten auch nie irgendwelche Interieurs. Vergleichen Sie zum Beispiel die Wohnung Hans und Aennes am Jungfernheideweg mit den Möbeln Scharouns mit der baugleichen Wohnung ohne.

    Bei Charlottenburg-Nord ist die Lage ein wenig anders, es liegen Bilder und Pläne veröffentlicht vor: z.B. in der „Bauwelt“, Heft 15-16, 1962.

    Mit organhaftem Gruß, D.B.Suchin

  6. Susanne und Patrick Jungbluth 13.08.2019 03:28

    Vom „Langen Jammer“ und dem „Panzerkreuzer“ – Blogger unterwegs mit „Mann mit Hut
    Wir erlauben uns, dem Bericht einige Bilder und Kommentare beizusteuern.

    …Auch wenn der Name die Verbindung mit der Nähe liegenden Siemenswerke vermuten lässt, der Konzern war nicht an der Planung beteiligt und es sind auch keine Werkswohnungen. Die Siedlung entstand durch ein Bauprogramm der Stadt Berlin.

    In der Zeit des Nationalsozialismuses wurde die Architektur, wie sie in Siemensstadt entstanden war, abgelehnt. Die Architekten wurden verunglimpft und in einigen Fällen sogar mit Bauverbot belegt. Da die Siedlung noch sehr jung war, wollte man sie jedoch nicht abreißen. Man versuchte durch schnellwachsende Bäume die Bauten „unsichtbar“ zu machen. Nach Plänen von Speer, Hitlers Lieblingsarchitekt, sollten im Zuge der Stadtumgestaltung in Charlottenburg-Nord Monumentalbauten entstehen und den „Schandfleck verdecken“. Verwirklich wurde nur ein Altersheim, das heute zu einem Wohnhaus umgebaut ist…


    Man sieht den Eingangsplatz zur Ringsiedlung ein wenig abgeschirmt; ihm zur Seite ist ein Quadratplatz gestellt worden, was eine nicht ganz reizlose Anlage ergäbe — nur aber in einem ganz anderen Bausinn.

    …Links und rechts der Straße steht eine Häuserreihe, die von Hans Scharoun geplant worden ist. Ein bißchen erinnert das Gebäude an die Schiffsarchitektur, mit Bullaugen und Kommandobrücke. Der Architekt hatte bei der Planung an das positive Image der Seefahrt gedacht: Freiheit, Modernität, Weitläufigkeit.. Der Volksmund greift mit seiner Bezeichnung Panzerkreuzer eher die kriegerische Tradition der Seefahrt auf.
    Eher ist da an den „Panzerkreuzer Potjömkin“ zu denken, den Anfbruch zur Revolution, den diese Wohnungen mit darstellten.

    …Die Häuserzeile mit den geraden Hausnummern wird von schmalen Fensterschlitzen in den Treppenhäusern und Loggien bestimmt. Hier findet man 2,5 Zimmerwohnungen, die sehr unkonventionell geschnitten sind. Lange Jahre lebte Scharoun auch hier in einer der Wohnungen (bis 1960).


    Scharouns Wohnung glich diesem Grundriß, war aber spiegelverkehrt.

    Die Wohnungen auf der gegenüber liegenden Straßenseite haben runden sehr kleine Balkone zur Straßenseite. Die Wohnungsgrundrisse sind sehr verschachtelt.


    Die Wohnungen werden hier einmal um das Treppenhaus gespiegelt — und dann nochmals um die Hausachse. Sodaß die Treppenhäuser und die Balkone einmal in den Hof schauen und dann wieder zur Straße. Verschachtelt?…

    Im Zweiten Weltkrieg wurde der im Volksmund Panzerkreuzer genannte Gebäudekomplex stark beschädigt und leider nicht im Original wieder aufgebaut worden (Gebäudebereich mit den zwei Geschäften im Erdgeschoss, sah ursprünglich anders aus)…




    Der letzte Aufgang des Hauses ist tatsächlich getroffen worden, doch bereits im nächsten wohnten die Leute weiter. Beim Wiederaufbau 1951 ging Scharoun auf die aktuelle Bedürfnisse ein: Trockenboden wurde zu weiteren Wohnungen und auch die Ladenvitrine wurde vergrößert.

    (es folgt eine Beschreibung der Häuser Gropius´, Haering — „eindeutig die schönsten Häuser“ —; Bartning, Forbat und Henning)

  7. Maristela Pimentel 28.02.2021 14:36

    Sehr geeherter Damen und Herren

    Ich möchte gern mehr Infos über Ringsiedlung Siemensstadt bekommen.
    Ich bereite eine Präsentation über die 6 Wohnsiedlungen der Berliner Moderne vor, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, für portugiesisch- und spanischsprachige Studenten und Professoren der Architektur.
    Ich habe Schwierigkeiten, Innenaufnahmen der Wohnungen in den Siemensstädter Gebäuden sowie Grundrisse zu finden.
    Können Sie mir helfen?
    Mit freundlichen Grüßen

    Maristela Pimentel
    Architektin und Architekturführerin in Berlin

  8. admin 01.03.2021 12:44

    Sehr geehrte Frau Pimentel,

    in der „Bauwelt“, Heft 46-1930, finden Sie die Grundrisse von allen Gebäudesektionen. Für Gesamtgrundrisse der Häuser müßte man dagegen länger suchen.
    Veröffentlichte Innenaufnahmen hat es, soweit bekannt, nur von der eigenen Wohnung Scharouns gegeben.

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