Soeben ist das Haus Baensch in Flammen aufgegangen….

Am Abend des 25. September 2023, 18:54, erreichten uns die obigen Worte. Der Tag, der 28 Stunden zuvor begann, wollte und wollte kein Ende nehmen.

Seit dem Baubeginn am Höhenweg 9 in 2020 sind Kontrollbesuche in Spandau-Weinmeisterhöhe uns eine Pflicht geworden. So auch am Nachmittag des 24. Septembers. Bei der Begehung davor sah die Baustelle Haus Baensch vertraut verwaist aus — und nun der neue befremdliche Anblick.

Die Ämter und in Frage kommenden Stellen im Laufe des Sonntagabends und des Montags angesprochen, mit Pressebericht in Vorbereitung — kommt es Schlag auf Schlag:

ca. 19:30 — Notruf bei der Feuerwehr, straßenseitig lodern am Dach die Flammen
ca. 19:50 — die Feuerwehr rückt aus
ca. 20:10 — Explosion eines 33kg-Propangas-Behälters, die Flammen schießen hoch, die Druckwelle ist in der ganzen Nachbarschaft zu spüren
ca. 20.20 — Eintreffen der Feuerwehr mit ca. 50 Mann. Zwei weitere Propanbehälter werden außerhalb des Brandherdes gebracht
ca. 20:40 — beim Öffnen des Daches zum Löschen der innenseitigen Brandstellen findet man Asbest vor, Verstärkung wird angefordert
ca. 21:00 — die Feuerwehr ist mit ca. 70 Mann vor Ort, zwei Feuerwehrmänner sind verletzt und dienstunfähig. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen
ca. 21:30 — das Haus wird von der Drehleiter „durchgeregnet“
ca. 22:30 — die Feuerwehr rückt ab.

Nachdem die Baustellenstillegungen ausgelaufen waren und alle Vermittlungsversuche scheiterten, schritten die Bauherren in der Sommerpause offensichtlich zur Tat. Verfüllten die Terrassengrube, stellten den Rohbau des neuen Riegels fertig. Auch im Hause stand einiges an Umgestaltung an: die Rede war vom Beseitigen des Wintergartens, vom Zusammenlegen des Musik- und des Wohnzimmers, vom Einrichten eines weiteren Bades im Obergeschoß und eines Kinderzimmers im Dach. Ein Denkmalpflegeplan, fertig ausgearbeitet, ließ man links liegen.

Am Tage des Brandes hatten die Bauarbeiter am Hause dem Vernehmen nach keine feuergefährlichen Aufgaben zu erledigen — und dennoch kam es, ob durch Funkenflug oder anderswie wird die Polizei noch feststellen, zur zuerst nicht bemerkten Entzündung. An der gartenseitigen Verschalung des Obergeschosses fing es wohl an, sie ist es, die den meisten Schaden davontrug. Nach ihr, das Dach. Die neuerrichtete Scheuklappe begünstigte das unbemerkte Ausbreiten des Brandes.

Ein Wunder, daß die zeichenhafte K-Stütze und das Gebälk standhielten (die Pergola und die Außentreppe samt Geländer waren schon früher abgenommen worden und lagen vor dem Brand unter einer Plane im Gebüsch — sind sie noch da?). Ein Glück im Unglück: derselbe Asbest, der den Feuerwehren soviel abverlangte, wird die Flammenwut wenn nicht erstickt, so doch gebremst haben. Die Dachsanierung in den 1950ern brachte ihn hinein. Auch die Decken hielten stand, das Wohnzimmer mit dem „sensationellen Havel-Panorama“ ist weitestgehend intakt. Es wäre vorschnell und die weitere Entstellung vorwegnehmend, ja geradezu einladend, das Haus heute schon als „abgebrannt“ und „zerstört“ abzustempeln.

Das Haus ist sehr wohl da und reparaturfähig, nein reparaturpflichtig!
Wenn nur der Wille da wäre, dies durchzusetzen.

Am Dienstag den 26. September gegen 11:00 — der Schaum der vorigen Nacht lag noch auf der Straße — trat erneut Rauch aus. Die Feuerwehr mußte wieder ran. Um den „Tagesspiegel“ zu zitieren: Wann das Nachspiel wohl endet?

Unser Dank gilt den Feuerwehrleuten, die das Schlimmste verhindert haben. Wir hoffen auf schnelle und gründliche Aufarbeitung des Falles.