Welterbetag – ohne uns

Seit 2005 begeht die Deutsche UNESCO-Kommission den besonderen Tag des Weltkulturerbes. Wir, die Scharoun-Gesellschaft, wären gerne dabei. Seit mehreren Jahren informell, und seit 2021 in aller Förmlichkeit versuchten wir, das Gesamtschaffen von Hans Scharoun zum Welterbe zu nominieren – so, wie es für Le Corbusier und Frank Lloyd Wright bereits geschah, und für Alvar Aalto im Werden ist.

Für die absehbare Zukunft müssen wir dieses Vorhaben als gescheitert ansehen.

Wir danken dem Berliner und dem Sächsischen Denkmalamt, dem Scharoun-Kreis Ruhr, der Haus-Schminke-Stiftung Löbau, dem Scharoun-Theater Wolfsburg und dem Architekturmuseum Breslau für ihre Unterstützung. Das Landesdenkmalamt Königsberg war ehrlich genug, seine Nichtteilnahme uns schriftlich zu erklären – die Amtskollegen in Breslau und Düsseldorf kamen nicht dazu. Die Haltung der Akademie der Künste ließ sich gar verstehen, auf Zuruf Personal abzustellen kann sich die Akademie nicht leisten. Doch jagte nicht sie, sondern die vereinten Denkmalfreunde des ICOMOS den Nagel in den Sarg: laut Welterbe-Statuten obliegt ihnen die Vorprüfung aller Anträge. Entsprechende Gesuche wies aber Moskau schroff ab, Warschau und Brasilia schwiegen sich aus, und Berlin schickte uns Monat um Monat von Pontius zu Pilatus.

Bei besserer Großwetterlage werden wir den Gedanken gewiß wiederaufnehmen. So aber bleibt es uns, auf die Führung zum Welterbetag in der Ringsiedlung Charlottenburg hinzuweisen, durchgeführt von unserem Partner, „Mann mit Hut Touren“.

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