Sanierung der Johanneskirche in Bochum

Nach einer Bauzeit von nunmehr sieben Jahren ist die Sanierung der Johanneskirche in Bochum abgeschlossen. Bezeichnend für Scharouns Bauten verschenkt auch hier der Innenraum ein wesenhaftes Erleben von Raumatmosphäre. Ein leicht erhabenes oder spirituelles Gefühl vermitteln die gezielt gesetzten Lichteinschnitte in Dachlandschaft und in den Wänden.

Wir freuen uns, dass nun auch der dritte Scharoun-Bau im Ruhrgebiet fertig saniert wurde.


nextroom – Verein zur Förderung der kulturellen Auseinandersetzung mit Architektur veröffentlichte einen ausführlichen Artikel:  http://www.nextroom.at/building.php?_q=n,160614&id=37483&sid=40853 

Die Initiative Scharoun-Kirche hat eine eigene Facebook-Seite, der Sie aktuelle Informationen entnehmen können. https://www.facebook.com/scharounkirche/?fref=ts


 

Ein Kommentar zum Beitrag “Sanierung der Johanneskirche in Bochum”

  1. Dimitri Suchin 29.06.2016 16:35

    Ich erlaubte es mir, an „nextroom“ und die Architekten eine kleine Bemerkung zu schicken:

    …der soeben im Verteiler erschienene Beitrag zur Johanneskapelle in Bochum spricht von ihr als dem einzigen Kirchenbau Hans Scharouns… Tatsache ist aber, daß Scharoun etwa 20 Kirchen baute, die meisten gleich zum Anfang seiner Karriere. Zwei, in Szirgupönen und in Walterkehmen, sind nachgewiesen, bei den anderen ist zumindest seine Mitarbeit anzunehmen.
    Erhalten sind sie nicht. Vergessen sollte man sie trotzdem nicht.

    Viel habe ich nicht darauf kommen erwartet — es kam aber eine sonderbare Abfuhre seitens des Architekten Bruckhoff:

    …Was die beiden Kirchen in Walterkehmen und Szirgupönen angeht, sind wir der Meinung, dass sie keine Scharounschen Qualitäten aufweisen. Wahrscheinlich deshalb hat Scharoun sie auch gerne unter den Tisch gekehrt und erst die Geschichtsschreiber haben die Leichen im Keller von Scharoun gnadenlos zu Tage gefördert. Ich finde, man sollte nicht nur das Werk eines Architekten, sondern auch seinen Anspruch an Qualität achten. Immerhin haben wir bei der Sanierung der Kirche ja nicht nur die Kirche, sondern auch Scharouns Zielsetzungen der Planung berücksichtigt. Unterm Strich wird also „ein Schuh“ draus.
    …Die Kirche in Walterkehmen ist eine umgebaute Reithalle. Die andere ein umgebautes Wirtschaftsgebäude. Beides wurde als Notkirche genutzt. (In der Not frisst der Teufel fliegen und Scharoun baut Reithallen zu Notkirchen um)

    Verwundert rieb ich mir die Augen:

    …Vielen Dank, daß sie mich als Historiker abstempeln.
    …Die „Vermutungen“ ob der über 20 Kirchen sind wage nur in der Frage der Zahl. Gesichert sind 20. Vielleicht waren es aber auch 26. Gerade die Holzkirchen sind kaum dokumentiert worden.
    …Daß Scharoun bereits zu Beginn seiner Karriere viele und sehr moderne Kirchen baute, ist für das Verstehen seines Werdegangs nicht unwesentlich. Seine allererste war die „Kirche als Fels„. Darauf zeichnete er sein „Emotionen-Reflexionen“-Spruch. Diese Notkirchen im Einzelnen waren zugleich Gemeindesäle usw. — Multifunktionsbauten also, die man andernorts erst 40-50 Jahre später errichtet. Die Walterkehmer Querkirche z.B. ist dem Hause Baensch inhaltsnahe.
    Scharoun hat die Bauten in Walterkehmen oder Szirgupönen usw. nie unter den Tisch gekehrt. Ganz im Gegenteil — er hat sie in seinem Archiv extra aufbewahrt. Was längst nicht für alle seiner Bauten der Fall war. Sie als Kellerleichen abzustempeln… Erlaube es mir zu merken.
    Die Kirche in Walterkehmen war keine umgebaute Reithalle… Ganz im Gegenteil — das war die erste Neubau-Notkirche Ostpreußens. Viel Prominenz reiste deswegen zur Eröffnung an. Die andere Notkirche in Szirgupönen war tatsächlich ein Stall, was Scharoun umgebaut. Die Gutsbesitzerin stiftete es.
    „In der Not frisst der Teufel fliegen und Scharoun baut Reithallen zu Notkirchen um“ — was tut dann der Bartning, der Notkirchen-Baumeister schlechthin?

    Darauf gab es nur Schweigen.

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