Mehringplatz, Berlin
Wettbewerbsentwurf, städtebauliches Gutachten und Bebauungsplan für den Mehringplatz, Berlin-Kreuzberg. 1. Preis.
Abweichend ausgeführt. Siehe auch Werkverzeichnis 243, AOK-Hauptverwaltung mit Wohnhäusern und innerem Rondell.
(3) Kommentare zum Beitrag “Mehringplatz, Berlin”
- admin 31.08.2023 04:00
-
Frauke 30.09.2024 16:32
Man kann aber Scharoun bewundern und gleichzeitig konstatieren, dass er städtebaulich nicht wirklich begabt war. Architektur ja, aber mit seinen grundlegenden Plänen für Mehringplatz und Kulturforum mühen wir uns heute noch ab. Sie funktionieren einfach nicht.
-
admin 30.09.2024 17:51
Wenn man zum Arzt geht, eine Behandlung verschrieben bekommt und sie eigenmächtig nach ein-zwei Einnahmen absetzt, sollte man sich nicht wundern, daß die Wirkung ausbleibt. Dergleichen, wenn man statt verordneten „2 Pillen am Tag“ gleich eine ganze Packung schluckt.
Am Kulturforum baute man das wesentliche Element der Gesamtgestaltung, das „Haus der Mitte“ nicht. Das Audiovisuelle Zentrum auch. Dazu noch die rigorosen Sparmaßnahmen an den Grünanlagen, die Feindseiligkeiten zwischen den Anrainern… Kein Wunder, daß das Konzept nicht aufging!
Am Mehringplatz wäre ein Endpunkt einer Geschäftstraße von Welt, mit einem zusätzlichen Wohnring als Entgegnung. Entstanden ist hingegen eine Hochhaus-Sozialsiedlung, von der sich sogar das AOK-Haus inzwischen abwendet. Statt neuem Tor, ein drückender Durchlaß. Ja, in der Entstehungszeit war es vielleicht anders nicht hinzubekommen, doch ist Scharoun wirklich Schuld daran?
Beata Gontarczyk-Krampe überschreibt im „Tagesspiegel“ am 18.08.2023: „1966 wurde das Rheinlandhaus in Kreuzberg abgerissen… Weil es Scharouns Plänen für Berlin im Weg stand“, das fragliche Haus von Ludwig Hilberseimer (im Text, „Hildesheimer“) fiel 1965 der Straßenverbindung Wilhelmstraße-Mehringdamm zum Opfer. Auf der anderen Seite des Landwehrkanals, nicht einmal in Sicht-, geschweige denn Kausalverbindung mit dem Mehringplats. Der Durchstich war nämlich bereits 10 Jahre zuvor beschlossen, der Bau der Gewerbeförderanstalt (eingeweiht 1959) an der Ecke Obentrautstraße berücksichtigt diesen bereits.
In der Kommentar-Sektion relativiert die Autorin am 30.08.2023, es wäre nicht allein Scharoun „für die Metamorphose verantwortlich“. „Es ging eher darum, ihm als Gestalter der post-WW2 Berlins zu erwähnen… Ich bin, auch wenn das hier anders durchkommt, eine große Bewunderin Scharouns.“ Schön zu hören – doch die Fälsche bleibt.