Grundsteinlegung stoppen – Masterplan für gesamtes Kulturforum neu denken

Die Abgeordneten Aggelidis, Alt, Bauer, Beeck, Dr. Brandenburg, Brandenburg, Dr. Buschmann, Dassler, Ebbing, Dr. Faber, Hacker, Heidt, Helling-Plahr, Herbst, Houben, Ihnen, in der Beek, Jensen, Dr. Klinge, Kober, Konrad, Kuhle, Graf Lambsdorff, Dr. Neumann, Seestern-Pauly, Sitta, Suding, Theurer, Thomae, Westig und der Fraktion der FDP beantragen im Bundestag, die kommende Grundsteinlegung des Museums des 20. Jahrhunderts nach dem Entwurf von Herzog & de Meuron unverzüglich zu stoppen.

„…Auch wenn es sich um einen spannenden und intelligenten Entwurf handelt, nehmen die Kosten abenteuerliche Ausmaße an, die durch nichts zu rechtfertigen sind.“
Auch in überarbeiteter Form löst der Entwurf „vielleicht die Probleme der Neuen Nationalgalerie, nicht aber die Grundprobleme des Kulturforums.“ Als solche sehen die Antragsteller zuvorderst einen fehlenden „zentralen Eingang für das gesamte Kulturforum“, was auf den ersten Blick sonderbar klingen mag, im Grunde aber nichts anderes ist als die Konzeption eines Besucherzentrums, den Scharoun für die „Agora“ seines „Hauses der Mitte“ vorsah: vorgelagerte Kassen aller Forum-Anreiner, ihre gemeinsame Information, „Schule-ins-Museum“-Räume usw.

Sie fahren fort: es gebe durchs Museum des 20. Jahrhunderts keine „dringend benötigte Verbesserung der verkehrstechnischen Anbindung an den Potsdamer Platz. Auch die Piazetta im Zent-rum des Kulturforums hat sich nicht bewährt und muss überdacht werden. Die Zerstückelung des Kulturforums bleibt weiterhin bestehen.“ Wenn auch sachlich richtig, sind dies Probleme, die nicht Gegenstand des Entwurfes waren. Weiteres ist schwerwiegender: der Entwurf werde „die desaströse Depotsituation der zahlreichen Einrichtungen nicht im Ansatz lösen. Ganz im Gegenteil, die enorme Steigerung der Kosten für den Neubau wird dazu führen, dass dieses Geld an anderen, viel dringender benötigten Stellen des Kulturforums unweigerlich fehlen wird.“

Der Bundestag möge beschließen, der Baubeginn des Museums sollte vertagt werden, „bis ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Zukunft des Kulturforums vorliegt“. Ein Masterplan soll erstellt werden für das gesamte Ensemble des Kulturforums „um neben dem tatsächlichen Bedarf an Ausstellungsflächen, Depots, Forschungsräumen, Werkstätten, Gebäudetechnik sowie Besucherzentren auch die städtebaulichen Besonderheiten und Notwendigkeiten dieses Bauensembles intensiver zu eruieren“, inklusive eines zentralen „Eingangs“ und einer Verlegung oder anderweitigen Veränderung der Potsdamer Straße.

Herzog und de Meuron können sich gerne daran beteiligen.

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