Scharoun-Preis Lünen

Ab diesem Jahre will die Scharoun-Gesellschaft Lünen alle 3 Jahre einen Preis für herausragende pädagogische Bauten im Stadtgebiet Lünen vergeben. „Ziel der Auszeichnung ist [es], die Bedeutung der Architektur-Qualität von Schulbauten herauszustellen und ihren positiven Einfluß auf die pädagogische Arbeit in der Schule, das Leben der Schulgesellschaft sowie auf das städtebauliche Umfeld und die Stadtgesellschaft zu betonen.“

Preisfähig sind sowohl bereits fertiggestellte, als auch baugenehmigte Neu-, Um- und Anbauten in der Stadt Lünen. Sie dürfen zum Zeitpunkt der Abgabe nicht älter als 3 Jahre sein. Die Architekten müssen Mitglied der Architektenkammer sein.

Die Bewerbungen sind Online und in Papierform einzureichen bis einschließlich Freitag, 30. April 2021 24:00 Uhr (Papierunterlagen, bis 13:00 Uhr):

Scharoun-Gesellschaft Lünen
GSG Städtische Geschwister-Scholl-Gesamtschule Lünen
Holtgrevenstr. 2-6 44532 Lünen

Ruf (02306) 20 29 20
Mail 188517@schule-nrw.de

Die Preisverleihung findet am 17. September 2021 statt.

Vollständige Preisausschreibung

„Große Schritte am Kulturforum“ Bauwelt

Das aktuelle Heft der „Bauwelt“ befasst sich ausgiebig mit dem Wettbewerbsentwürfen:
— Regular Lüscher: „Endlich ein Herzog & de Meuron-Bau für Berlin!“
— Der Preisträger, ganz einfach: „Es ist EIN HAUS.“

Editorial: „Große Schritte am Kulturforum„; Seite 22, „Die Sanierung der Neuen Nationalgalerie“; Seite 32, „Der Sieger aus Basel„; Seite 34, „Der erste Preis“; Seite 38, „Das Ganze ist schon sehr konzeptionell gedacht„; Seite 40, „Preise, Anerkennungen und eine weitere Auswahl“; Seite 52, „Wettbewerb Potsdamer Platz vor 25 Jahren“.

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Ja, es ist wohl tatsächlich ein Haus, aber ob es große Schritte für das Kulturforum bedeuten, bezweifeln wir. Noch bis zum 08. Januar 2017 können Sie sich selbst ein Bild von der Ergebnissen des Wettbewerbs machen.

Ausstellung: 18. November 2016 bis 8. Januar 2017
Ort: Kulturforum, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin

Museum des 20. Jahrhunderts

Am 26. Oktober 2016 wurde der Sieger des Wettbewerbs fürs Museum des 20. Jahrhunderts bekanntgegeben, vorgesehen für den Standort des Hauses der Mitte am Kulturforum zwischen der Staatsbibliothek, der Matthäikirche, dem Kammermusiksaal und der Neuen Nationalgalerie, als Erweiterung derselben.
Einige Pressestimmen:

  • Eine Wellblechhütte, die innen glänzt“ (Deutschlandradio Kultur, 27.10.2016): „…Die Verfechter einer neuen Prächtigkeit in der Hauptstadtarchitektur, die in den letzten Jahren mit der Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses und der Renovierung der Museumsinsel manch unverhofften Erfolg erzielt haben – sie werden sich mit Grausen abwenden von diesem Entwurf…“
  • “ (Deutschlandradio Kultur, 27.10.2016): „…Das neue Museum der Moderne könnte ein Treffpunkt aller Kunstfreunde werden, die von dort aus die anderen Museen wie die Gemäldegalerie oder das Kupferstichkabinett besuchen.“
  • Herzog & de Meuron bauen neue Nationalgalerie am Kulturforum“ (3Sat, 27.10.2016): „…Ihr Entwurf passt sich vorzüglich zwischen die beiden ‚Diven‘ von Mies van der Rohe und Scharoun ein, mit denen er bewusst nicht konkurrieren will, und doch setzt er ein ganz starkes Zeichen.“
  • So soll das neue Museum der Moderne in Berlin aussehen“ (Berliner Zeitung, 27.10.2016): „…dies ist eben doch ein Eingriff, der Scharouns Stadtlandschaft und die Bauten zu Bildern erklärt, die  man nun nur noch aus dem Museum heraus betrachten soll.“
  • Kulturscheune für die Hauptstadt: Herzog & de Meuron gewinnen am Kulturforum“ (Baunetz, 28.10.2016): „…In einer Zeit, in der sich der Stadtmarketing-Effekt von Star-Architektur nach vielen Kopien ernsthaft erschöpft zu haben scheint, in der Architekten wie David Chipperfield stattdessen mit Sanierungsprojekten glänzen und Rekonstruktionen die stärksten städtischen Neubauprojekte zu sein scheinen, ist die Lösung aber vielleicht einfach nur zeitgemäß.“
  • Der größte Aldi von Berlin“ (Deutschlandradio Kultur, 28.10.2016): „…Das Gebäude sei ein „autistischer Solitär“ — eine Kiste, die man willkürlich ins Kulturforum pflanzen wolle.“
  • Herzog de Meuron bauen in Berlin“ (28.10.2016): „…Damit kann das Kulturforum Berlin nach einem halben Jahrhundert Planung endlich ein vollständiges Gesicht bekommen. Schade, dass Hans Scharoun und Mies van der Rohe die Vollendung nicht mehr erleben dürfen.“
  • Wie man einen Architekturwettbewerb gewinnt“ (Welt, 28.10.2016): „…Pragmatismus statt Pomp. Performance statt Pietät. Tennis statt Tempel. Herzog & de Meuron haben die Aufgabe sportlich genommen, mit dem Willen zu gewinnen. Und sind belohnt worden.“
  • Harsche Kritik an Siegerentwurf für Museum der Moderne“ (Berliner Morgenpost, 29.10.2016):
  • Eine gute Lösung für das Kulturforum“ (Der Tagesspiegel, 29.10.2016): „…Ein allumfassender Wurf ist in einer pluralistischen Gesellschaft kaum möglich.“
  • Eine Scheune für die Kunst“ (Tagesanzeiger, 30.10.2016): „…Es überrascht darum weniger, dass mit Herzog & de Meuron ein Starbüro gewonnen hat, als vielmehr, womit.“ „In den Feuilletons hält sich die Begeisterung in Grenzen.“
  • Braunfels kritisiert Herzog & de Meuron“ (Swiss Architects, 1.11.2016): „…die Kritik (von S.Braunfels) …wirkt wenig qualifiziert und snobistisch…“ „Das Kulturforum Berlin ist nun mal vorgesehen für grosse Solitäre und nicht für die Wiederbelebung einer Gründerzeit-Vergangenheit und die Rekonstruktion von Schlössern.“
  • Was machen wir mit der Stadt“ (Frankfurter Allgemeine, 3.11.2016): „…Das Gebäude macht nichts von dem, was angefordert worden war.“
  • Museum der Moderne oder Super-GAU?“ (Berliner Morgenpost, 6.11.2016): „Pro: Ein entspanntes Haus“ „Contra: Charme einer Messehalle“

Ideenwettbewerb für das M20 am Kulturforum fand seine Gewinnerentwürfe

Im Rahmen der Podiumsdiskussion am 25.02.16 wurden die Arbeiten des Ideenwettbewerbs zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Von Begeisterung über die Ergebnisse fehlte jede Spur. Aus den 460 eingereichten Arbeiten, wurden 10 prämiert. Bei der Jury hatten nur die Entwürfe eine Chance, die sich demütig, lang gestreckt auf dem Gelände zwischen den bestehenden Bauikonen von Scharoun und Mies van der Rohe hinlegten – als scharfkantige, eher einfallslose Kisten. Aber das ist keine große Überraschung, wollte man doch, dass sich die Arbeiten den bestehenden Bauikonen Philharmonie und Nationalgalerie unterordnen.

Keiner der Entwürfe fand allerdings auch nur annähernd eine Lösung für die äußerst schwierige städtebauliche Situation. Ebenfalls schaffte es kein Entwurf eine wirkliche Verbindung zwischen den bestehenden Bauten und der Piazetta herzustellen. Ein Zeichen dafür, dass das Grundstück weiter sehr umstritten bleibt, und dass die komplexe Aufgabenstellung nicht ohne vorherige Betrachtung der städtebaulichen Situation zu lösen ist.

Die Idee der Stadtlandschaft von Hans Scharoun wurde nur von einem der ausgewählten Arbeiten aufgenommen.
Im Entwurf 1281. Hier wird die Kiste aufgelöst in mehrere kleine Pavillons, Terrassen und Gärten.

Viel Kritik musste sich die Jury gefallen lassen. Allein die berechtigte Frage, warum nur 10 Arbeiten anstatt der veranschlagten 20 ausgewählt wurden, beantwortete der Vorsitzende des Preisgerichts, Arno Lederer, mit dem Kommentar, dies sei die falsche Frage. Für Lederer gab es an diesem Abend fast nur „falsche Fragen“.

Dabei klingen Arroganz und Ignoranz der Jury fast wie ein Eingeständnis. Die Aufgabe ist außergewöhnlich schwierig hieß es nur. Genau das ist allen Beteiligten seit Jahrzehnten wohl bewusst.

Was fehlt ist Mut und die Idee des modernen Museums, die Idee eines echten Kulturforums. Ein Forum ist ein Ort der Begegnung, ein Ort wo Meinungen ausgetauscht werden, wo es um Beteiligung, Zuhören, Öffentlichkeit, Bürgernähe, Aktivitäten, Geselligkeit und dergleichen geht.

Wie schön wäre es, wenn das Kulturforum ein lebendiger Ort werden würde.

Dazu braucht es allerdings mehr Lebendigkeit, Beteiligungsmöglichkeiten, Kritikfähigkeit und Transparenz auf der planenden und politischen Seite.

Ein Museum kann so viel mehr sein als nur Raum für Kunst. Es könnte ein Ort für Menschen werden.

Andrea Schmidt

 

Ideenwettbewerb Kulturforum – Die Betroffenheit scheint groß

Von den insgesamt 463 eingereichten Arbeiten für den Ideenwettbewerb am Kulturforum sind nun 10 Arbeiten gekürt worden. Ohne große Begeisterung wohl bemerkt. Denn die Ergebnisse zeugen eher von Ideenlosigkeit und reichen nicht über eine „Kiste“ hinaus.

Im Grunde genommen ist dies keine Überraschung. Waren doch die vorgegebenen Wettbewerbsbedingungen so eng geschürt, dass Ideen nicht wirklich möglich waren und eher Mutlosigkeit bei den Entwerfern hervorgerufen haben. Hoffen wir nun auf den Realisierungswettbewerb?

Vom 26. Februar bis 13. März sind die bisher eingereichten Entwürfe – einschließlich der zehn Gewinner – in einer Sonderausstellung im Kulturforum zu sehen.