Goldgrube M20

Gleich mehrere Medien (Berliner Morgenpost, Deutschlandfunk, Die Welt, Entwicklungsstadt, t-online) berichten mit Verweis auf den Haushaltsausschuß des Bundestages, im Neubau des „berlin modern“ werden statt ursprünglich bewilligten 200 Millionen Euro nunmehr 526,5 Millionen Euro versenkt. In Griffnähe sind schon die 600 Millionen, die von unabhängigen Stellen bereits frühzeitig als weit realistischerer Wert angesehen wurden. Am Richtfest im Oktober 2025 wird noch festgehalten, aber die Gesamtkonstruktion soll erst gegen Ende 2028 oder sogar später bereit sein, was die Publikumseröffnung erst 2030 erwarten läßt.
Man spricht von der „Komplexität“ der seinerzeit von den Autoren so bezeichneten „Urhütte“. Von bereits erfolgten „Gegenmaßnahmen“, was üblicherweise Streichungen bedeutet: wie wären wohl die Kosten und Fristen ohne diese in die Höhe (wahlweise Tiefe) geschnellt? Welche notwendigen Teile sind ihnen diesmal geopfert worden? Bei einer der letzten Sparrunden war es die kleine Nebensächlichkeit des Verbindungstunnels zur Nationalgalerie.
Der „Welt“ wird zuzustimmen sein: die Bauverzögerung beschert dem Museumsteam unerwartet Zeit, ein Bespielungskonzept auszutüfteln, welches ihren eigenen und den Leihgeber-Ansprüchen gerecht wird. Erinnert sei an das Jüdische Museum: fertiggestellt 1999, ersteröffnet 2001, geschlossen 2018, wiedereröffnet 2021. Und dieses hatte wenigstens Architektur!
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