Ausstellung Chen Kuen Lee Hauslandschaften
Chen Kuen Lee (1915 – 2003). Hauslandschaften Organisches Bauen in Berlin, Stuttgart und Taiwan.
Ausstellung vom 22. Januar – 24. März 2016 in der ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, 10115 Berlin
Die Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin konzentriert sich auf Chen Kuen Lees Wohnarchitektur: Unterschiedliche Planungsaufgaben prägen die ausgewählten Gebäude.
Ineinander geschobene Winkel, kristalline Formen und ein Garten, der bis ins Innere des Hauses reicht – der chinesische Architekt Chen Kuen Lee (geboren 1915 in Wuxing/China, gestorben 2003 in Berlin) gestaltete außergewöhnliche Wohnhäuser, u.a. im Märkischen Viertel. Lee verwob Konzepte der europäischen Moderne mit fernöstlicher Philosophie und gehörte damit zur Avantgarde der Nachkriegsarchitektur in Deutschland.
Lee arbeitete und forschte mit den Architekten Hans Poelzig, Hugo Häring und vor allem Hans Scharoun. Daran anknüpfend griff er Konzepte des Neuen Bauens auf und entwickelte diese in einem eigenständigen Werk weiter.
Öffnungszeiten: Di – So, 14 – 18 Uhr / Der Eintritt ist frei.
VERANSTALTUNGEN UND VERMITTLUNG
Freitag, 22. Januar 2016, 16 Uhr
Ausstellungsgespräch
Die Kuratoren führen durch die Ausstellung: Sie haben die Gelegenheit, mit Prof. Michael Koch, dem ehemaligen Mitarbeiter Lees und Kurator der Ausstellung, sowie mit der Co-Kuratorin Dr. Valérie Hammerbacher die Architektur Chen Kuen Lees zu erkunden und zu diskutieren.
Donnerstag, 11. Februar 2016, 19 Uhr
Dekonstruierte Tradition: Chen Kuen Lee und das Neue Bauen – Ein interkultureller Dialog
Vortrag und Gespräch mit Dr. Eduard Kögel, Architekturhistoriker und Publizist
Als Chen Kuen Lee Anfang der 1930er-Jahre in Berlin Architektur studierte, traf er auf Ernst Boerschmann, Honorarprofessor für Ostasiatische Baukunst an der Technischen Hochschule in Berlin. Er wurde sein Assistent und arbeitete über Jahre an einer Dissertation zum traditionellen Urbanismus in China. In einem interkulturellen Dialog verhandelte er den Begriff der Landschaft auf unterschiedlichen Ebenen: die Topographie, das Dach, die Integration von Garten und Bauwerk sowie der „Schachtelraum“.
Donnerstag, 18. Februar 2016, 19 Uhr
Hans Scharoun und Chen Kuen Lee: Organische Architektur im Dialog
Vortrag und Gespräch mit Dr. Eva-Maria Barkhofen, Leiterin Baukunstarchiv, Akademie der Künste Berlin
Chen Kuen Lee kam schon früh über Hans Scharoun mit dem Ideenpotential des „organischen Bauens“ in Berührung. Lee orientierte seine Architekturentwürfe auf dieser Grundlage individuell an den Bedürfnissen der Bewohner und konzipierte die Bauten als homogene Einheit innerhalb der umgebenden Landschaft.
Sonntag, 21. Februar 2016, 11-13.30 Uhr
Dachlandschaften
Offenes Atelier mit Annika Niemann, Kunstvermittlerin
Ob Flachdach oder Satteldach, Flugdach oder Fußwalmdach: Dächer trennen das Innen vom Außen und bieten Schutz vor Sonne, Wind und Regen. Der Architekt Chen Kuen Lee hat in seinen Wohnhäusern mit unterschiedlichen Dachtypen experimentiert und sie wie eine Skulptur geformt. Im Workshop erkunden wir neue Möglichkeiten, den Raum zwischen Himmel und Erde zu gestalten und entfalten im Galerieraum eine schwebende Dachlandschaft.
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Sonntag, 06. März 2016, 14-16 Uhr
Wohnen in großer Gemeinschaft: Chen Kuen Lees Wohnhochhäuser im Märkischen Viertel Exkursion mit Dr. Eduard Kögel, Architekturhistoriker und Publizist Chen Kuen Lee entwarf in den 1960er-Jahren über 1200 Wohneinheiten im Märkischen Viertel in Berlin. Einige seiner Kollegen hatten wie er zuvor bei Hans Scharoun gearbeitet. Zusammen versuchten sie dort die Idee einer Stadtlandschaft umzusetzen. Bis heute ist die avantgardistische Stadtidee im Kontext der Gesamtgestaltung sichtbar.
Die Wohnsiedlung geriet bereits während des Baus in die Kritik. Dennoch lebte Lee bis zu seinem Tod im Märkischen Viertel. Bei einem Rundgang können die Teilnehmenden vor Ort einen Eindruck über Stadt- und Landschaftsidee gewinnen.
Treffpunkt: Viertel-Box am Wilhelmsruher Damm (Bushaltestelle Märkisches Zentrum, vis-à-vis Märkisches Zentrum
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung bis 03.03.2016 wird gebeten.
Der Besuch der Veranstaltungen, Führungen, Workshops und Exkursionen ist kostenfrei.
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